Donnerstag, 25. August 2016

Versöhne-dich-und-küsse-denjenigen-Tag (25.08.2016)

Kein guter Tag um die Klingen zu schwingen - obwohl, wann ist schon ein guter Tag dafür?

Streite gehören zu jeder Beziehung, Freundschaft und Familie. Aber es zeugt von wahrer Charakterstärke, sich einfach mal gegenseitig vergeben zu können, ohne wenn und aber. Menschen, die das können, sollen sogar gesünder sein, als nachtragende.

Manche behaupten, das Wort Versöhnung habe tatsächlich etwas mit dem Wort 'Sohn' zu tun. Sohn kommt von dem indogermanischen Wort 'seu' und bedeutet 'fortpflanzen'. Die Versöhnung sei dementsprechend die Fortpflanzung auf geistiger Ebene. Es macht schon Sinn, die Versöhnung als geistige Entwicklung zu sehen, durch die man sich verbessert. Ich denke trotzdem, dass Versöhnung einen anderen Wortursprung hat. Das mittelhochdeutschen Wort 'versuenen' hängt eng mit unserem 'versöhnen' zusammen, was uns zu dem Wort Sühne bringt. Die Sühne ist der Akt, mit dem jemand, der sich schuldig gemacht hat, diese Schuld begleicht. Sühne kommt häufig in der christlichen Religion vor, Christus Opfer am Kreuz gilt als größter Akt der Sühne, da er damit die Schuld aller Menschen tilgte.

Bei den Hawaiianern gibt es eine uralte Sühnen-Tradition, mit der der Geist vom Fehlverhalten gereinigt wird. Es ist eine vielstufige Gebets- und Atemübung, bei der auch der vorherige Streit angesprochen wird. Eine andere hawaiianische Art ist es, eine Kette aus der Frucht des Hala-Baumes über die Schultern zu legen. Hala hat die Mehrfachbedeutung 'Fehler', 'Vergehen', 'verschwinden' und 'vergehen'. Diese Bräuche werden im Zeitalter des Yogas, der Meditation und der Besinnung auf das Spirituelle wieder aufgegriffen und es gibt sogar Kurse in dem sogenannten  Hoʻoponopono.

Nach diesem Einblick in die Wortherkunft und Versöhnungsbräuche aus anderen Kulturen, kommen wir zu den Tipps für den heutigen Tag:

  • Mit wem habt ihr schon seit Langem Krach? Macht eine Liste und ruft bei den Leuten an, um euch auszusprechen.
  • Verzichtet generell auf Worte wie 'immer' oder 'nie'. 'Nie bringst du den Müll raus', 'Immer musst du mich unterbrechen'. Das bringt den Streit auf eine unsachliche Ebene und lässt ihn eskalieren. Beschreibt stattdessen, warum euch was genau stört. 'Es verletzt mich, wenn du mich unterbrichst, weil ich dann das Gefühl habe, dass das, was ich sage, dir nicht wichtig ist.' 'Ich würde mir wünschen, dass du deine Pflichten, wie den Müll runterzubringen, ernster nimmst, weil es zum Zusammenleben dazu gehört, dass jeder ein Teil der Arbeit übernimmt'.
  • Akzeptiert, dass eure Freunde und Partner in manchen Dingen eine andere Meinung haben. Das gehört zu ihren individuellen Persönlichkeiten, die ihr liebt und wertschätzt.
  • Ganz besonders Heute: Es ist nicht nur der Tag des Versöhnens, sondern auch des  '-und-küsse-denjenigen'. Also beendet die Vershnung mit einem Schmatzer auf die Wange oder im Fall eures Partners, einem leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. :-*

 

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