Leakey's Second-Hand Bookshop in Inverness, Schottland |
Würde man mit einer großen Gruppe eine Mindmap zum Thema "Corona" machen, dann würden verschiedene Leute wohl ganz verschiedene Stichworte aufschreiben. Diejenigen, die zu Hause bleiben und keine Kinder bespaßen müssen, vielleicht: "Langeweile". Die Eltern, die jetzt zwangsweise auch Lehrer sind: "Herausforderung". Die Ärzte und Krankenschwestern möglicherweise: "Stress" und sowohl die Risikogruppe als auch alle, die um ihre berufliche Existenz bangen: "Angst". Welche Worte würdet ihr noch zu der Mindmap hinzufügen?
In diesem Post geht es sowohl um die Leute, die sich langweilen als auch um eine Branche, die momentan sehr gefährdet ist: Die Buchbranche. Wer gerade zu Hause sitzt und Däumchen dreht, der kann die Buchbranche nämlich unterstützen.
Was sind die Probleme?
Im Boersenblatt kann man nachlesen, dass Amazon zurzeit nur Produkte mit hoher Nachfrage (im Klartext: Haushalts-, Sanitätsartikel, etc.) bestellt und keine Bücher mehr. Das stellt kleine Verlage vor große Probleme. Sie sind durch geschlossene Buchhandlungen auf Online-Bestellungen angewiesen. Auch die Buchhandlungen haben es schwer. Wie andere Läden sind sie vorübergehend geschlossen und bangen um ihre Existenz.
Was können wir tun?
Wir können zum einen Bücher bei den Buchhandlungen in der eigenen Stadt oder dem eigenen Dorf bestellen. Zum anderen können wir z.B. E-Books direkt auf der Seite des Verlags herunterladen. Damit tun wir nicht nur was gegen die Langeweile, sondern unterstützen eine Branche, die ohnehin seit Jahren in der Krise steckt.
Ich selber habe heute "Das NEINhorn" von Marc-Uwe Kling bei einer süßen, kleinen Buchhandlung in der Nähe bestellt. Ganz einfach per Telefon! (Auf der Webseite vom SPIEGEL findet man übrigens eine vom Autor selber gelesene Fassung).
Und was haben wir davon?
Neben der erwähnten Langeweile, die wir mit Büchern erfolgreich bekämpfen können, ist Lesen einfach eine tolle Sache.
- Lesen fördert die Kreativität, da man, anders als beim Fernsehen, selber Bilder im Kopf formt
- Lesen fördert die Allgemeinbildung: Man lernt neue Wörter, man trainiert die eigene Rechtschreibung und man eignet sich neues Wissen an
- Lesen hilft dabei, sich zu fokussieren: In der Zeit der flimmernden Bildschirme ist das konzentrierte Lesen wieder eine neue Herausforderung, aber sie lohnt sich ;)
- Lesen fördert die Empathie: Wenn man mit seinen Helden mitfiebert und aus ihren Geschichten und zwischenmenschlichen Beziehungen lernt, dann steigert das das eigene Mitgefühl
- Lesen macht stark: Wenn kleine Mädchen Pippi Langstrumpf lesen, dann lernen sie ein starkes, freches und mutiges Vorbild kennen, das sie ihr ganzes Leben lang begleiten kann. Wenn kleine Jungen Harry Potter lesen, dann lernen sie, dass man mit einem reinen Herzen auch einen unsterblichen Bösewicht besiegen kann (zumindest mit der Hilfe von wahren Freunden).